Die Unterscheidungsmerkmale einzelner Artikel im Bereich Industriedesign werden immer wichtiger. Schließlich ähneln immer mehr minderwertige Produkte den vermeintlich qualitativ hochwertigeren. Ebenso haben sich die Preisniveaus mittlerweile auch weitestgehend angeglichen. Das Verrückte dabei ist, dass es sogar viele Schrott-Produkte gibt, die zu extrem hohen Preisen gehandelt werden. Und umgekehrt gibt es viele höherwertige gute Produkte, die jedoch so günstig angeboten werden, dass man manchmal seinen Augen kaum trauen will.
Eine der Kehrseiten des technischen Fortschritts ist eben, dass die Produktion an sich immer leichter zum Selbstzweck eingesetzt und quasi missbraucht werden kann. Hysterisch geht es nur noch um die Erhöhung der Absätze und die Profitsteigerung. Dadurch werden die Märkte mit soviel überflüssigem Produkt-Design überhäuft, das man es als Konsument und Verbraucher sehr schwer hat, dabei nicht den Überblick zu verlieren und zu erkennen, was wirklich nützlich und gut ist.
Qualität hat ihren Preis
So hieß es früher. Aber heute ist das längst keine Garantie mehr. Ein weiterer Knackpunkt ist, dass der Trend, nur noch total an den Mainstream angepasste Produkte zu entwickeln, dazu führt, dass unzählige Designprodukte immer gleichförmiger und charakterloser werden. Es wird immer schwieriger, die Dinge einem gestalterischen eigenen Stil zuzuordnen.
Als logische Konsequenz können die Produkte sich nicht mehr selbst präsentieren und die Firmen und Marken, die ihre Produkte im Markt platzieren, werden immer mehr in den Vordergrund geschoben. Kurz: Es scheint wichtiger, „wer“ die Sachen auf welche Art verbreitet und wie man sich und seine Produkte im Markt aufstellt. Wo sich früher, in der „guten alten Zeit“, Produkte noch quasi von selbst verkauft haben, weil sie einfach wirklich „gut“ waren, ist man heute auf die Unterstützung großer Teams von Marketingstrategen und Experten angewiesen.
Auch als Kreativer kann man leicht vergessen, worum es eigentlich geht, und muss sich zuweilen wieder zurückbesinnen. Und wenn man den Designern der Zukunft etwas zur Orientierung mit auf den Weg geben wollte, dann sollten die Begriffe Umwelt, Innovation und Dauerhaftigkeit ganz sicher mit dabei sein.